Steffen Hentrich
Beim Umweltbundesamt wird mit der Veröffentlichung der Broschüre Und sie erwärmt sich doch – Was steckt hinter der Debatte um den Klimawandel? eine wissenschaftliche Diskussion für beendet erklärt, die beispielsweise nach Ansicht des CERN-Forschers und Chefs des CLOUD-Experiemnts Jasper Kirby, gerade in ihre heiße Phase tritt, weil man eben erst dabei ist alle Bestimmungsfaktoren des Klimas zu verstehen. Dort hatte man nämlich die These des dänischen Physikers Henrik Svensmark bestätigen können, dass die kosmische Strahlung einen Einfluss auf die Wolkenbildung und damit auch auf das globale Klima haben kann. Nur will er, anders als die Beamten vom Umweltbundesamt, noch nichts abschließendes sagen, weil er es als Wissenschaftler noch nicht weiß, ob der kühlende Effekt der Wolkenbildung durch kosmische Strahlung klein oder groß ist.
Beim UBA weiß man das auch nicht, doch darum geht es in der Broschüre auch nicht. Man gibt vor abschließende Antworten geben zu können, um eine Debatte zu beenden, die drastischen klimapolitischen Maßnahmen mit inzwischen allseits bekannten unangenehmen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft im Wege steht. Statt seine Aufgabe wahrzunehmen und die Bundesregierung wissenschaftlich zu beraten und die Bevölkerung über Umweltschutz zu informieren, maßt man sich Wissen an, um damit direkt Politik zu machen. Dabei schreckt das Amt auch nicht vor einer Diffamierung von sog. klimaskeptischen Journalisten zurück. Das Autorenteam Maxeiner und Miersch wird ebenso wie der Fernsehjournalist Günter Ederer dafür gebrandmarkt, die Bürger mit Beiträgen in die Irre zu führen, die Zweifel an der Orthodoxie der Klimawissenschaften wecken. Gleichermaßen wird das ebenso wenig originelle wie aussagekräftige Aufzählen von Finanzierungsquellen klimaskeptischer Institutionen als Kronzeuge für die Qualität von Argumenten bemüht. Dass die Steuerfinanzierung des UBA kein Garant für Objektivität ist und deshalb Argumente nicht nach dem Geldbeutel gewichtet werden können, kommt den Autoren der Broschüre offenbar nicht in den Sinn.